Dresden

Dresden strebt danach, Stadtviertel zu schaffen, die so energieautark wie möglich sind, und auf dem Weg zur Klimaneutralität in Europa zum Vorbild werden sollen.

Als eine der Leuchtturmstädte in Horizon 2020 und Horizon Europe wird Dresden als Hightech- und Innovationscluster für andere Städte dienen. Die sächsische Landeshauptstadt setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, die Entwicklung von Leitlinien für nachhaltiges Bauen, die Dekarbonisierung des Verkehrssystems sowie die Schließung von Energie- und Materialkreisläufen durch die Rückgewinnung von Energie aus Bioabfällen und Abwässern.
Die Besonderheit am Dresdner Vorhaben ist, dass ein Quartier mit positiver und sauberer Energiebilanz (Positive Clean Energy District; PCED) geschaffen werden soll, welches aus zwei verschiedenen Standorten besteht und die beiden in Deutschland und Europa am häufigsten vorkommenden Gebäudetypen miteinander verbindet: Mehrstöckige Wohnbauten (A) und freistehende Gebäude in offener Wohnbebauung (B).

Maßnahmen am Standort A

Das Quartier Jessener Straße liegt im Osten Dresdens und ist durch eine kompakte Bebauung in Plattenbauweise gekennzeichnet. Es besteht aus Wohngebäuden, einem Supermarkt mit Parkplätzen, Kindertagesstätten und kleinen Geschäfts- und Gewerbegebäuden.

Hoch-effiziente Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie Warmwasserversorgung

Dekarbonisierung und Flexiblisierung der Fernwärme

  • Entkopplung eines Teilnetzes zur gezielten Absenkung der Strangtemperatur
  • Umsetzung einer Low-Ex-Strategie für die gesamte Fernwärme
  • Einbindung von Wärmepumpen
  • Legionellenprävention durch Methoden auf Basis von Filtersystemen hydraulischem Abgleich, Solar-PV-Lösungen, Kompensation und Heizstäben
  • Intelligente und vorausschauende Regelung von Vorlauf- und Rücklauftemperaturen in Hausübergabestationen und Fernwärmeübergabestationen, inklusive Überwachung von Druck, Temperatur und Volumenströmen

Integration Erneuerbarer Energien (RES)

Photovoltaik im Quartier und Mieterstrommodelle

  • Virtuelle Zählersummierung
  • Mieterstrom (Stromlieferung vom Eigentümer an den Mieter)

E-Mobilität

  • Ausbau der Ladeinfrastruktur
  • Pilot für das bidirektionale Laden
  • Dynamische Vehicle2Grid Ladetarife

Maßnahmen am Standort B

Der Stadtteil Pillnitz befindet sich am Stadtrand von Dresden und ist durch eine offene Bauweise gekennzeichnet. Das Quartier verfügt über zweigeschossige Mehrfamilienhäuser älterer Bauart mit aktuell sehr hohem Energieverbrauch. Ziel ist es, eine autarke und vollständig regenerative Versorgung mit Wärme und Kälte zu realisieren.

Umrüstung der Gebäudehülle zur Reduzierung des Energiebedarfs von Gebäuden

  • Sanierungslösungen für bestehende Gebäude auf der Grundlage von Gebäudemasse als Wärmespeicher
  • Lebenszyklus-optimierte Neubaulösungen
  • Neukonzipierung des gesamten Energieerzeugungssystems

Integration Erneuerbarer Energien (RES)

  • Maximierung der Eigenstromversorgung durch Kraft-Wärme-Kopplung und Speichernutzung
  • Wärmeversorgung des Quartiers durch dezentrale Wärmepumpen und oberflächennahe Geothermie
  • Vollständige Nutzung der Gebäudedächer zur PV-Stromerzeugung

Netzmanagement und Optimierung der Energiebedarfe

  • Monitoring des Gebäudebetriebs, Betriebsoptimierung und Energiebilanzierung

E-Mobilität

  • Entwicklung der Infrastruktur für ein nachhaltiges Mobilitätskonzept

Kummunikation und Einbeziehung der Bewohner

  • Unterstützung zur Entwicklung von mietpreisgebundenem Wohnraum
  • Einbeziehung der BewohnerInnen in die Maßnahmen und deren Umsetzung